Im November 2011 hat die Stadt Frankfurt entschieden, dass das Afrikanische Kulturfest 2012 nicht mehr im Rödelheimer Solmspark stattfinden darf. Die Senegalesische Vereinigung, die das Fest seit sechs Jahren veranstaltet, nimmt an, dass die Begründung der Nicht-Genehmigung (angebliche Beschwerden von Anwohner/innen) nur vorgeschoben ist. Das Afrikanische Kulturfest ist nicht zuletzt ein Forum für antirassistische Kritik. In den vergangenen Jahren hat es Fälle rassistischer Gewalt und auch das Mitwirken staatlicher Institutionen wie der Polizei an Rassismus und Diskriminierung thematisiert. Solche Veranstaltungen im Rahmen des Kulturfests hat die Stadt Frankfurt bereits in der Vergangenheit von der Förderung ausgenommen. Und schon 2010 hatte ein Referent des Kulturamts angedeutet, dass das Fest wegen „Kritik an der Staatsgewalt“ zukünftig nicht mehr genehmigt würde.nnWir unterstützen die Forderung der Senegalesischen Vereinigung nach einem angemessenen Ort für das Afrikanische Kulturfest 2012. Angemessen kann nur ein Ort sein, der es ermöglicht, das Fest innenstadtnah, in der Größenordnung der Vorjahre und entsprechend ihrer programmatischen Vorstellungen zu realisieren. Die Senegalesische Vereinigung hat mit dem Afrikanischen Kulturfest ein bedeutendes Forum für kulturellen Austausch und antirassistische Kritik geschaffen, das Unterstützung verdient, nicht Behinderung. Die Ausnahme politischer Programminhalte von der städtischen Förderung verurteilen wir als einen Versuch des Kulturamts, mittelbar Einfluss auf die Programmgestaltung auszuüben.nnfrankfurt postkolonial, im Januar 2012